St.-Vinzenz-Heim Schernberg

Nordwestlich oberhalb von Schwarzach liegt weithin sichtbar auf einem Höhenrückern das Schloss Schernberg. Aus dem schon im Mittelalter genannten „Turm zu Schernperge“ entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte durch verschiedene Um- und Zubauten das Schloss. Maßgebliche Veränderungen der gotischen Anlage erfolgten in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Heute ist das Schloss Heimat für Menschen mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung. In den Wohnbereichen und im Tageszentrum wird kompetente Lebensbegleitung angeboten. Prägend für das Leitbild das St.-Vinzenz-Heimes ist die christliche Wertschätzung.


Hl. Vinzenz von Paul (1581-1660)

Geboren und aufgewachsen in Südwestfrankreich, war seine Jugend vom Leben der einfachen Bauern geprägt. Schon mit 19 Jahren wurde er zum Priester geweiht. Im Bewusstsein um die geistigen und materiellen Nöte seiner Zeit gründet er 1617 den ersten Verein der Caritas und schließlich die später auch als Lazaristen oder Vinzentiner bezeichnete Missionsgemeinschaft „Kongregation der Mission“ (franz. Abkürzung CM), die es sich zum Ziel gesetzt hatte, den Armen zu helfen und ihnen das Evangelium näher zu bringen. Gemeinsam mit der hl. Louise von Marillac (1591 – 1660) ist er Gründer und Patron der Kongregation der „Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul“. 

Die wichtigsten Daten aus der Geschichte von Schernberg:

1193 urkundliche Nennung der Herren von Schernberg, wohl um diese Zeit Bau eines „Turmes“ (einfache Festung) von Schernberg.

1370 Verkauf des „Turmes“ durch Hartneid und Hartel von Schernberg an Heinrich Graf; Schernberg blieb nun bis 1710 im Besitz dieser Familie.

ab 1402 Erweiterung durch Konrad Graf zu Schernberg.

1542 Umbau des Schlosses (nach Brandzerstörung 1526), 1548 Fertigstellung des Hofes.

1823 Kauf des Schlosses durch Dr. Johann Paul Storch.

1845/46 Kardinal Fürsterzbischof Friedrich von Schwarzenberg erwirbt das zu dieser Zeit verwahrloste Schloss und lässt es in eine Kranken- und Versorgungsanstalt zur Pflege kranker, behinderter, alter und sozial benachteiligter Menschen umbauen. Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul beginnen mit der Betreuung von 20 behinderten Menschen. Das Haus gehört anfangs dem Kardinal, der auch sämtliche Kosten und Defizite trägt.

1876 Übergabe der „Fürstlich Schwarzenberg`sche Versorgungsanstalt Schernberg“ an die Barmherzigen Schwestern, die mit dem Besitz auch nicht unerhebliche Schulden übernehmen.

1941 unter dem nationalsozialistischen Regime trotz mutigen Widerstandes von Sr. Anna Bertha Königsegg Abtransport von 159 Heimbewohnern nach Hartheim (NS-Euthanasie-Anstalt) und in die Landesnervenklinik.

1945 Aufhebung der Enteignung des Heimes und der Landwirtschaft. Die Schwestern beginnen wieder mit 45 Bewohnern aus der Landesnervenklinik die Betreuung von behinderten Menschen.

1973/75 Errichtung eines Erweiterungsbaues westlich des Schlosses durch die Landesregierung.

1993 Änderung des Namens in „St.-Vinzenz-Heim Schernberg“

1995/98 Bau eines Tageszentrums, Eröffnung der Wohnbereiche Luise und Katharina.

2001 Das St. Vinzenz-Heim wird anerkannte Behinderteneinrichtung des Landes Salzburg.

2007 Umwandlung in eine Betriebs-GesmbH (alleinige Gesellschafterin ist die Kongregation vom hl. Vinzenz von Paul).

Näheres unter: www.vinzenz-heim.at